Historismus

Die um 1850 beginnende, und somit zeitlich zwischen Biedermeier und Jugendstil einzuordnende Epoche des Historismus, ist durch einen Rückgriff auf historische Stilmuster des Klassizismus gekennzeichnet. Auf Grund des Nebeneinanders verschiedener Stilarten, was man auch als Stilpluralismus bezeichnet, fehlt Antikschmuck aus dem Zeitalter des Historismus spezifische, also eindeutig zuzuordnende Merkmale. So steht der Historismus für die Verknüpfung antiker Formen und Stile, oftmals angelehnt an griechische, römische und etruskische Motive, aus der Renaissance, dem Barock oder dem Rokoko. Könnte man einen Juwelier aus der damaligen Zeit nach seinen Beweggründen fragen, warum keine wirklich neuen Aspekte im Schmuckdesign aufgegriffen wurden, so würde dieser vielleicht antworten: „Uns fehlte uns die Orientierung, deshalb griffen wir auf Altbewährtes zurück.“
Der Historismus stellt somit in gewisser Art und Weise den Übergang des Klassizismus zum Zeitalter der Moderne dar, im der man neugierig, experimentierfreudig und somit nach vorn gerichtet agierte, dass sich im Schmuckdesign entsprechend widerspiegelt. Hier entstehen dann ab ca. 1890 mit dem Jugendstil eine neuartige Designsprache.