Biedermeier

Als Biedermeier (resp. Biedermacherzeit) bezeichnet man die nicht nur für das Schmuckdesign bedeutende, um ca. 1815 beginnende Zeitspanne, die ca. 1850 beendet wurde. Der Begriff „Biedermeier" basiert auf einer fiktiven Figur, dem etwas spießbürgerlichen, mit einfachen Gemüt charakterisierten Gottlieb Biedermaier.
Prägend für die Epoche waren unter anderem der verstärkte Rückzug ins Private, man suchte sein Glück im Kreis der Familie. Eine behagliche Wohnkultur, Gemütlichkeit, Geborgenheit, Liebe & Treue und auch Naturbezogenheit standen im Fokus und wirkte sich auf die Schmuckkreationen aus.
Schmuckgegenstände wurden eher als ideelle, sentimentale Kostbarkeit geschätzt, auch lebte man nach einem „weniger ist mehr“ – wobei natürlich auch wirtschaftliche Aspekte dabei eine Rolle spielten: Eine mit wenigen Perlen, Gold oder Silber besetzte Brosche im floralen Design, ein schlichtes, mit kleinen Rubinen versehenes Diadem oder eine Brosche oder Anhänger, bei denen beispielsweise Haarlocken oder Bildnisse mit Hinzunahme von Harz, Korallen, Gips, Schaumgold oder Tombak zu Erinnerungsschmuck verarbeitet wurden.